FELDHELL, eine alte Idee mit neuer Technologie.

Vor über 60 Jahren hat Rudolf Hell den nach ihm benannten Hellschreiber entwickelt und gebaut. Das System ist besonders den älteren OMs sicher gut bekannt. Hier soll nur eine Kurzbeschreibung des Prinzips gegeben werden.

Mit Feldhell werden Buchstaben wie bei FAX übertragen. Jeder Buchstabe wird in 7x7 Punkte ( Pixels ) unterteilt, die nacheinander auf dem Bildschirm des Empfängers in 7 Reihen zu je 7 Punkten wieder zusammengesetzt werden.

Der Buchstabe A sieht auf dem Bildschirm dann etwa so aus:

XXXXXXX
XXX0XXX
XX0X0XX
X0XXX0X
X00000X
X0XXX0X
XXXXXXX

Es ist kaum vorstellbar, daß dieses Verfahren rein mechanisch durchgeführt wurde, aber die Hellschreiber sind heute noch bei Funkamateuren im Einsatz. Etwas eleganter funktioniert aber Feldhell, wenn man es mit DSP verbindet. SV/N1OWU hat dafür ein Programm geschrieben, EVMHELL. - Wie der Name schon andeutet, läuft EVMHELL auf dem Motorola DSP56002EVM. ( EVM = Evaluation Module, Entwicklungsmodul )

Durch einige Tricks ist es möglich, ohne Synchronisation auszukommen, und es ist auch nicht erforderlich, daß die Baudrate von 122.5 Baud genau übereinstimmt beim Sender und Empfänger.

Die Buchstaben erscheinen auf dem Bildschirm als weiße Zeichen auf dunklem bis schwarzem Hintergrund. Wenn man das Eingangssignal größer macht z.B. über den Lautstärke-regler, werden die Buchstaben heller. Natürlich kann man auch das Schriftbild mit der Helligkeitseinstellung und mit der Kontrastregelung am Monitor beeinflußen und so die beste Les-barkeit herausholen. Und daraus läßt sich die Stärke des Hellschreibens ableiten. Bei Fading werden die Buchstaben teilweise oder auch vollständig dunkler, aber sie bleiben lesbar. Es spielt keine Rolle, ob es sich um langsames oder schnelles Fading handelt.

Bei unseren Versuchen zwischen Europa und Australien haben wir den langen Weg gewählt, um den Einfluß des Fadings zu testen. Hier sind die Feldstärkeeinbrüche am stärksten.

Sieben S-Stufen hatten bei den durchgeführten Tests keinen nennenswerten Einfluß auf die Lesbarkeit des übertragenen QSO-Textes.

Die größte Stärke weist Hell aber bei der Fehlerkorrektur auf. Dabei wird das effektivste System verwendet, daß es überhaupt gibt, nämlich das menschliche Gehirn. Auch wenn der Anteil an QRM 50% (gleichmäßig verteilt) übersteigt, läßt sich der Text noch entziffern.

Bei anderen Systemen würde man unter diesen Bedingungen nur noch Fehlermeldungen bekommen.

Bei einem Versuch hatte es jemand nicht gefallen, daß wir mit einem andersartigen Signal experimentiert haben und stellte einen Träger knapp neben die Frequenz. Sofort war auf dem Schirm nur noch ein weißer Strich zu sehen. Als ich aber die Helligkeit und den Kontrast am Bildschirm zurücknahm, kam die Schrift aus VK als Negativbild zum Vorschein.

Diese Erscheinung wurde auch von anderen Funkamateuren beobachtet, wie in QSOs zu erfahren war.

Das Programm für EVMHELL ist im Internet als public domain software erhältlich unter der folgenden Adresse: http://bipt106.bi.ehu.es.

Für diese interessante Verfahren braucht man sich nicht unbedingt das DSP56002EVM zu kaufen. Man kann auch das Baycomm dafür benutzen oder man baut sich selbst seinen Comparator mit einem TL 071 oder LM 741-Chip auf. Das Programm dazu mit Bauanleitung stammt von LA0BX und ist im Internet unter der folgenden Adresse zu bekommen: ftp://sartg.intron.se/pub/sartg/!H--N/
 

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